Auf Cres sind die Straßenverhältnisse fast
überall gut. Allerdings sollte man stets vorsichtig fahren, da es viele enge
Kurven gibt, die aufgrund steiler Abhänge nicht einsehbar sind. Man sollte
es daher tunlichst vermeiden, auf die Gegenfahrbahn zu geraten, da jederzeit
Gegenverkehr auftauchen könnte, und wenn es sich dabei um einen
einheimischen Autofahrer handelt, ist dessen Fahrstil meist entsprechend
offensiv.
Die Hauptstadt Cres
Die Hauptstadt der Insel heißt ebenfalls Cres. Sie erstreckt sich entlang
einer Bucht und hat einen hübschen Stadtkern, der direkt an den Hafen
grenzt. Vor allem in den Sommermonaten sind die vielen kleinen Cafés, die
das Hafenbecken säumen, ein beliebter Treffpunkt für die Einheimischen und
Touristen.
Viele Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinne bietet die Stadt zwar nicht.
Dennoch ist es nett, durch die schmalen Straßen zu schlendern und sich die
Gegend in Ruhe anzuschauen.
Außerhalb des Stadtkerns gibt es einen klobigen, alten Turm, der ohne
eine Festung in unmittelbarer Nähe einsam neben den Häusern emporragt.
Leider kann man ihn nicht erklimmen, um von oben die Aussicht auf die Stadt
zu genießen. Von der Straße Richtung Süden der Insel hat man jedoch die
Gelegenheit, Cres in voller Ausdehnung zu bewundern.
Von Beli aus erreicht man Cres mit dem Auto in der Nebensaison innerhalb
von 15 Minuten, da die Straßen normalerweise frei sind. Im Sommer, also
während der Hauptsaison, kann es jedoch aufgrund des starken
Verkehrsaufkommens mitunter mehr als eine Stunde dauern, bis man die an sich
recht kurze Strecke bewältigt hat.
Valun
Einer der schönsten Orte ist Valun. Das
Dorf liegt an einem steilen Hang, der in eine traumhaft schöne Bucht
übergeht. Im Sonnenschein leuchtet sie in strahlendem Blau und lädt zum
Verweilen ein. Direkt in der Nähe des Strandes gibt es ein Restaurant,
dessen Terrasse am Strand liegt. Bei der bezaubernden Aussicht auf das Meer
vergisst man glatt die Zeit. Hier kann man die Sonnenstrahlen und die Windstille genießen, die auf der Westseite
von Cres oft herrscht. Im Vergleich zum Mikroklima von Beli ist das von
Valun erheblich milder, was sich vor allem an den vielen Blüten ringsherum
ablesen ließ.
In dem türkis-blauen Wasser der Bucht tummeln sich kleine und
mittelgroße Fische sowie unzählige kleine, schwarze Seeigel. Leider trifft man hier sehr oft Seeigel an. Schade eigentlich, denn bei Valun ist das Wasser
besonders klar.
Die Bucht bietet Vogelbeobachtern gute Bedingungen. Man kann
Krähenscharben (Phalacrocorax aristotelis)
beobachten und darüber hinaus etliche
Weißkopfmöwen (Larus cachinnans) aus
nächster Nähe.
Lubenice
An der Westküste von Cres liegt an beeindruckenden, steil zum Meer
abfallenden Klippen das Dorf Lubenice. Es wurde einst von den Römern erbaut,
die Lubenice als robuste und damit uneinnehmbare Festung konstruierten.
Im Dorf scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Einwohner sehen so
aus, wie man sich ländliche Bewohner auf dem Balkan im Allgemeinen
vorstellt. Viele der älteren Frauen laufen in schwarze, unförmige
Kleidungsstücke gehüllt und mit Kopftüchern durch das Dorf. Man sieht den
Bewohnern Lubenices ihre tiefe Religiosität auf den ersten Blick an.
Einige Meter hinter dem Dorf sieht man Seeschwalben durch die Luft
sausen. Der Wind bläst an jener Stelle recht stark, was die Vögel für ihren
rasanten Flug geschickt auszunutzen wissen.
Verschiedene Landschaftsaufnahmen
Entlang der Straße Richtung Süden gibt es viele Stellen, von denen aus man
einen wundervollen Blick auf den Hafen von Cres sowie die gesamte Stadt hat.
Man erkennt auf dem nebenstehenden Foto deutlich auch den Hafen mit seinen
vielen Booten, die wie an Schnüren aufgereiht im Wasser liegen.
In der Mitte der Insel Cres befindet sich der lang gestreckte Vrana-See,
dessen Pegel immer gleich bleibt. Eine Süßwasserblase schwimmt auf salzigem
Wasser und unterirdisch ist das Becken des Sees mit dem Meer verbunden,
weshalb sein Pegelstand sich im Sommer und Winter trotz unterschiedlich
starker Verdunstung nie ändert. Über einen Wanderpfad gelangt man an die
Küste des Sees.
Weite Teile der Insel Cres dienen den unzähligen Schafen als Weidefläche.
Solche Schafweiden zeichnen sich durch niedrigen Graswuchs und zierliche
Sträucher aus, da die Tiere alles gründlich "mähen". Auf vielen
naturbelassenen Schafweiden wachsen kleine Thymianbüsche, die man an
sonnigen Tagen nicht nur sehen, sondern auch riechen kann.
.
Es gibt mehrere Fähranleger auf Cres, von denen aus unterschiedliche Häfen
angesteuert werden. Der Fähranleger von Merag ist der Ort, von dem aus
mehrmals täglich eine Autofähre zur Nachbarinsel Krk ablegt.
Überall in der Tramuntana liegen verfallene römische Siedlungen. Die
zahllosen Steine, die sich auf der karstigen Insel finden, dienten einst als
solides Baumaterial. Im Laufe der Jahrhunderte sind die Gebäude jedoch teils
bis zur Unkenntlichkeit in sich zusammengestürzt. Dennoch ist es interessant
zu versuchen, die Grundrisse der historischen Bauten anhand der Spuren und
Überreste zu erraten. |